Mittwoch, 14. August 2013

Freilichtspiele Tecklenburg – Hintergrundinformationen

Ich habe meinen letzten Besuch in Tecklenburg für ein kurzes, informatives Gespräch mit einem Mitarbeiter genutzt. Dabei wurde mir bewusst, dass das, was ein Besucher sieht, nicht zwingend bzw. größtenteils nicht deckungsgleich mit der Sichtweise eines Mitarbeiters bzw. Verantwortlichen ist.

So hatte ich in einem vorherigen Eintrag bemängelt, dass ein spontaner Besuch der Pfingstgala für einen Rollstuhlfahrer unmöglich ist, da die Plätze, die ein Rollstuhlfahrer belegen kann, bereits am ersten Buchungstag binnen weniger Minuten verkauft sind.

Alles, was ein Besucher der Freilichtbühne sieht, ist, dass Rollstuhlfahrer die Bühne besuchen. Daraus folgert man unweigerlich, dass es die aus anderen Theatern bekannten Rollstuhlfahrerplätze gibt. Dies ist hier aber nicht der Fall. Auch wenn ein Schild an der unbesetzten Sitzplatzreihe 0 darauf hinweist, dass dies Rollstuhlfahrerplätze seien, dient dieses dem Zweck den Besuchern zu suggerieren, dass diese Reihe unbesetzt bleiben soll. Tatsächlich kann die Freilichtbühne keine offiziellen Rollstuhlfahrerplätze anbieten. Dazu müssten gewisse Auflagen, wie zum Beispiel eine behindertengerechte Toilette, erfüllt sein. Eine entsprechende Rampe würde Berechnungen zufolge aber direkt vor den derzeitigen Toiletten enden. Und vorher müsste der Anstieg bis dahin bewältigt werden.

Die Lage ist also nicht so einfach wie es für einen Außenstehenden den Anschein hat. Auch die Variante, in den oberen Reihen eine Ebene zu schaffen, wurde von den Verantwortlichen schon angedacht. Auch hierbei gibt es aber Unwegsamkeiten.

Als positiv empfinde ich es, dass das Problem nicht nur bekannt ist, sondern auch daran gearbeitet wird. Vielleicht lässt sich in der Zwischenzeit eine Übergangslösung für jährliche Veranstaltungen wie z.B. eine Vorabreservierung für Rollstuhlfahrer finden. Fairerweise sollten diese aber durch einen Nachweis bestätigt werden.

Auch das Fotografierverbot wurde bei diesem Gespräch angesprochen. Wie vermutet beruht dieses auf einer großen Anzahl an Videos, die auf Youtube veröffentlicht wurden. Die  Darsteller erlebten aufgrund der großen Anzahl an Kameras ein verändertes Spielen. Darüber hinaus wurde angemerkt, dass nicht nur Kameras zum Fotografieren, sondern in diesem Jahr auch Tablets dazu genutzt wurden.  

Dass der Veranstalter rechtliche Vorgaben einhalten muss, sollte eigentlich jedem klar sein. Wenn das Vertrauen des Veranstalters allerdings auf so eine unverschämte Art (es wurde beinahe die komplette Show hochgeladen) missbraucht wird, ist es verständlich, dass eine Reaktion erfolgen muss.

In dem bereits angesprochenen älteren Beitrag hatte ich auch bemängelt, dass keinerlei offizielle Stellungnahme geschrieben wurde. Diese Tatsache beruht vordergründig darauf, dass die Freilichtbühne lediglich vier festangestellte Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zu anderen Theatern mit einer vergleichbaren Anzahl an Plätzen, ist diese Anzahl meiner Meinung nach sehr gering. Zu Spitzenzeiten, wie zum Beispiel am vergangenen Wochenende, sind diese vier Mitarbeiter in 5 Vorstellungen für über 8500 Besucher zuständig.

Neue Medien – wer kennt sie nicht? Sie sind in der heutigen Gesellschaft ein unabdingbares Gut. Jeder spricht davon, viele benutzen sie und wiederum andere lehren sie. Doch auch wenn ich neue Medien wie selbstverständlich nutze, darf ich nicht davon ausgehen, dass es wirklich so selbstverständlich ist. Denn auch hier macht die geringe Anzahl an Festangestellten dem Informationsfluss einen Strich durch die Rechnung.

Von der Stage-Hotline ist man es gewöhnt, dass die Mitarbeiter Fragen nicht wirklich beantworten können. Ganz anders ist es allerdings hier. Wenn man Fragen hat, dann kann man natürlich eine Mail senden. Einfacher und schneller erhält man die benötigten Informationen allerdings über die Hotline. Mich hatte das Schlagwort „Theaterkasse“ hier abgeschreckt, sodass ich erst letztens eine Mail schickte. Die Antwort war allerdings nicht ganz zufriedenstellend. Nun weiß ich aber: Wenn du eine Frage hast, dann ruf einfach die Mitarbeiter der Theaterkasse an, dort wird dir geholfen.

Nicht nur amüsant sondern auch interessant fand ich die Anmerkung, dass sie auch Mails mit Aussagen wie „Wir haben unser Auto gestern nicht mehr gefunden“ erhalten. Dabei musste ich unweigerlich an meinen eigenen ersten Besuch denken. Was mussten wir damals lange laufen, und dass nur, weil wir zwar auf dem richtigen Parkplatz standen, allerdings für diesen Parkplatz den falschen Ausgang gewählt hatten.

Diesem Problem soll aber entgegengewirkt werden. Seit nunmehr drei Jahren ist die Stadt Tecklenburg, der die Bühne im Übrigen gehört, damit beauftragt, ein Parkleitsystem zu installieren. Entsprechende Zahlungen wurden auch bereits von den Verantwortlichen der Freilichtbühne getätigt. Leider wurden aber noch immer keinerlei Schilder aufgestellt. Wir dürfen also hoffen, dass das angesprochene und in Planung befindliche Parkleitsystem in der nächsten Zeit installiert wird. Solange muss die Übersicht über die Parkplätze auf der Seite der Freilichtbühne (unter Informationen) genügen.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für das Gespräch und die Informationen bedanken. Mir ist dadurch klar geworden, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. In Zukunft werde ich daher einige Dinge erst noch genauer hinterfragen.

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