Montag, 29. Juli 2013

Der Graf von Monte Christo - Impressionen vom Schlussapplaus (28. Juli 2013)

Da nur noch das Fotografieren während des Schlussapplauses erlaubt ist, kann ich leider nur mit Fotos von eben diesem dienen. Ich hoffe, dass ihr euch trotzdem einen Eindruck von der Show machen könnt.


Marc Clear

Samstag, 27. Juli 2013

Der Graf von Monte Christo – Premiere am 26. Juli 2013

Mit der Premiere von „Der Graf von Monte Christo“ hat in diesem Jahr nun auch die zweite Produktion der Freilichtspiele Tecklenburg begonnen. Ähnlich wie im letzten Jahr setzen die Verantwortlichen auf eine „Lachnummer“ – und damit ist keine Lachnummer im wörtlichen Sinne gemeint, sondern auf ein Musical, bei dem ordentlich gelacht werden kann – und auf ein dramatischeres Stück.
 
Auch dieses Jahr hat Marc Clear bei der Inszenierung dieses Stückes Geschick bewiesen. Natürlich kann eine Freilichtproduktion nicht mit den pompösesten Kulissen aufwarten, dennoch erkennt man hier die Liebe zum Detail, wenn auch mitunter an einige Erinnerungen aus dem Vorjahr verknüpft.

Montag, 22. Juli 2013

XV. Sommernacht des Musicals – So wird gerockt! – 20. Juli 2013

In diesem Jahr fand die 15. Sommernacht des Musicals in Dinslaken statt. Grund genug zum Feiern. Doch vorab gab es einige „Special Effects“ – Künstler, die bereits zugesagt hatten, mussten wieder absagen. Absagen musste auch der langjährige Moderator Serkan Kaya. Auch Sabrina Weckerlin hatte schon vorzeitig angekündigt, dass sie dieses Jahr nicht dabei sein kann. Letzten Endes musste am Morgen der Veranstaltung noch die Grand Dame des Musicals – Pia Douwes – kurzfristig ihre Teilnahme absagen, da ihre Vertretung in Thun verletzt war. Schnell verbreitete sich auf Facebook die Nachricht, dass Maricel für Pia einspringen würde. Die Reaktionen der Fans waren durchwachsen, es gab auch viele negative Stimmen. Ich hingegen muss sagen, dass ich allein die Entscheidung respektiere so kurzfristig einzuspringen. Es ist durchaus klar, dass sie als Profi ohnehin ein großes Repertoire hat, allerdings würde mich allein das Wissen, dass ich DIE Musicaldarstellerin Deutschlands ersetzen soll, einschüchtern. Das Programm musste kurzfristig auch umgestellt werden. Als Folge daraus gab es auch eine Programmänderung bei dem Vorprogramm – dem Sound of Music Chor.

Montag, 15. Juli 2013

Rocky - Hamburg - 29. Juni 2013

Bereits im März haben wir, als es ein passendes Angebot gab, Tickets für Rocky gebucht. Nur wenige Tage später gab Drew Sarich bekannt, dass er natürlich genau dann im Urlaub sein würde. Ab dem 30. würde er wieder spielen. Argh - ich hätte ausflippen können, weil ich Drew endlich mal live sehen wollte. Da hatte ich mal wieder die berühmt und berüchtigte Arschkarte, den Schwarzen Peter.
 
Ein paar Tage vorher haben wir dann erfahren, dass die Reeperbahn und die umliegenden Straßen an diesem Tag aufgrund der Schlagerparty gesperrt sein werden. Hallelujah! Dieser Musicalbesuch stand unter keinem guten Stern! Als wir im Jahr zuvor bei Sister Act waren, war die Reeperbahn wegen eines Radrennens gesperrt.

Sonntag, 14. Juli 2013

Tecklenburg 2013 oder wie man die Falschen bestraft

Die Tecklenburger Freilichtbühne ist mir ja bereits in Sachen Rollstuhlfahrerplätze unangenehm aufgefallen, weil diese in den freien Verkauf gehen, sodass Rollstuhlfahrer kurzfristiger im Grunde keine Chance haben ein Ticket für eine einmalige Veranstaltung wie zum Beispiel die Pfingstgala zu bekommen.
 
Doch eigentlich fing das Ärgernis bereits letztes Jahr bei der Pfingstgala an. Dort war die Blumendekoration nämlich so pompös gebaut, dass man seitlich aus Reihe 1 den Hauptteil der Bühne nicht sehen konnte. Nur wenn die Sängerinnen und Sänger an den vorderen Bühnenrand traten, hatten wir uneingeschränkte Sicht. Was ich persönlich ziemlich unangebracht finde, die Sicht noch zusätzlich zu versperren.

Der Schuh des Manitu - Freilichtspiele Tecklenburg - 13. Juli 2013

Bully Herbigs "Der Schuh des Manitu" kam 2001 in die Kinos und gilt als einer der größten deutschen Filme. Er ist eine Parodie der Karl-May-Filme. Im Jahr 2008 kam schließlich die Musicalversion in das Theater des Westens, das 2010 seinen letzten Vorhang erlebte.
 
Nun wurde der Wilde Westen in das Münsterland geholt. Neben Werner Bauer als Abahachi, dem Häuptling der Apachen, steht Alexander Klaws als Ranger, Abahachis bestem Freund, auf der Bühne. Er selbst hat sich Berichten zufolge sehr auf die Rolle gefreut und auch seine Postings bei Facebook zeigen, dass die Show scheinbar viel Spaß bereitet. Am Schauspiel und Gesang der beiden ist nichts auszusetzen, einzig und allein wünschenswert wäre es, wenn man die zwei besser verstehen könnte. An einigen Stellen ist das Orchester so laut, dass es sehr schwer fällt den Text annähernd zu verstehen. Verständlicherweise ist die Akustik im Freien eine andere als in einer Oper, die extra nach akustischen Ansprüchen gebaut wurde, dennoch bin ich der Überzeugung, dass eine bessere Aussteuerung möglich ist. Dies wird auch dadurch unterstreicht, dass Femke Soetenga als Uschi mehr als deutlich zu verstehen ist.
 
Nun aber erst mal die Cast im Überblick:
  
Abahachi
Werner Bauer
Winnetouch
André Haedicke
Ranger
Alexander Klaws
Uschi
Femke Soetenga
Santa Maria
Reinhard Brussmann
Hombre
Julian Looman
Dimitri
Thomas Hohler
Listiger Lurch
Eric Minsk
Falscher Hase
Sebastian Brandmeir
Karl May
Kristian Gajaszek

 
Mitglieder der Bande Santa Marias etc.:
Jan Altenbockum - Hakan T. Aslan - Alexander Bellinkx - Sebastian Brandmeir - Marius Hatt - Andrew Hill - Stefan Lehmann - Siegmar Tonk
 
Indianerinnen etc.:
Sophie Blümel - Milena Hagedorn - Anke Merz - Marthe Römer - Silja Schenk - Stéphanie Signer - Céline Vogt - Elena Zvirbulis

 
Zur Geschichte: Die Blutsbrüder Abahachi und Ranger leihen sich beim Häuptling der Schoschonen - Listiger Lurch - zwei Satteltaschen voll Gold, um einen Pub für ihren Stamm zu kaufen. Bei der Geldübergabe stellt sich aber heraus, dass Santa Maria ein falsches Spiel mit den beiden spielt. Im Trubel versucht Falscher Hase, der das Gold gebracht hat, mit diesem wieder zu fliehen und wird von Santa Marias Bande erschossen.
 
Während Abahachi den vermeintlich schlafenden Toten zu wecken versucht, kommen die Schoschonen dazu, was dazu führt, dass Abahachi und Ranger wegen Mordes und Betrugs an den Marterpfahl kommen. Denn Santa Maria ist ein "Freund" der Schoschonen, sodass niemand daran glaubt, dass dieser den Sohn des Häuptlings ermordet haben könnte. Hombre, der auf die zwei aufpassen soll, hört aber, dass die zwei von einem Schatz sprechen, und so bindet er sie heimlich los.
 
Ihre Suche nach den drei fehlenden Teilen der Schatzkarte führt sie zu Winnetouch, Abahachis Zwillingsbruder, auf die Puder Rosa Ranch. Dieser verrät ihnen auch, wo die zwei nun noch fehlenden Teile zu finden sind. Um Santa Maria und seine Bande abzulenken, muss Winnetouch sein pinkes Indianer-Outfit gegen ein beiges tauschen, damit man ihn für Abahachi hält. Doch bevor das Spiel beginnen kann, muss der Geist des Großvaters - Grauer Star - aus ihm einen richtigen Indianer machen.
 
Nun gehen die drei verschiedene Wege. Santa Maria nimmt Winnetouch, den er für Abahachi hält, auf der Puder Rosa Ranch gefangen. Ranger macht sich auf den Weg in den Saloon, um die Schatzkarte von der Barsängerin Uschi zu holen. Doch dort ist bereits Santa Maria angekommen, der seinen Männern etwas Vergnügung gönnt. Durch Rangers Unbeholfenheit bekommen sie von der Schatzkarte Wind und nehmen Uschi und Ranger gefangen.
 
Nachdem sie schließlich auch noch Abahachi, der das letzte fehlende Teil von Dimitri, dem Griechen, geholt hat, gefangen genommen haben, erfahren alle, dass der Schatz beim Schuh des Manitu ist. Während sich Santa Maria samt seiner Bande auf den Weg macht, überlassen sie Ranger, Abahachi und Winnetouch ihrem Schicksal in der brennenden Puder Rosa Ranch. Doch Dimitri rettet sie und so machen sie sich auf den Weg zum Schuh des Manitu.
 
Dort gesteht Uschi Abahachi, dass sie mit Ranger mitgehen will, dieser hat die Nase von seinem Blutsbruder gestrichen voll und auch Hombre entdeckt sein Faible für Winnetouch. Letzten Endes können sie Santa Maria gemeinsam besiegen und das Missverständnis bei den Schoschonen aufklären, denn Hombre erzählt ihnen wie es wirklich war.
 
Zu Beginn betritt ein junger Cowboy die Szenerie und setzt sich an den Bühnenrand. Welche Rolle er spielt, bleibt lange ein Rätsel, wenn man keinen Blick in das Programmheft geworfen hat. Dass dieser Karl May darstellen soll, wird, wie bereits erwähnt, erst später klar. Es scheint aber auch nicht so vorgesehen zu sein, dass man schnell versteht wie dieser in das Geschehen passt. Mal wirkt er wie ein stummer Beobachter, mal wie ein Gehilfe, der Kulissenteile verrückt. Ich glaube nicht, dass dies am Spiel von Kristian Gajaszek liegt, sondern eben schlichtweg an der Einbindung der Rolle in das Stück. 
 
Werner Bauer und Alexander Klaws spielen hervorragend zusammen, es macht Spaß ihnen zuzuschauen und zuzuhören. Die Pferde waren zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie fügten sie sich doch gut in das Stück ein. Stimmlich harmonieren die zwei auch gut miteinander, sodass die Szenen an sich rund sind.
 
Bereits in Ich war noch niemals in New York ist mir Eric Minsk aufgefallen. Allerdings ist mir bis heute nicht eingefallen an wen er mich erinnert. Seine überspitzte Spielweise passt für mich als absoluten Schuh-des-Manitu-Neuling sehr gut zur Rolle Listiger Lurch, dem Häuptling der Schoschonen. Dessen Sohn, Falscher Hase, wird von Sebastian Brandmeir gespielt. Auch wenn seine Rolle relativ zu Beginn stirbt, so weiß er das Publikum doch mit seinem Solo zu begeistern und zeigt sein schauspielerisches und gesangliches Talent.
 
Reinhard Brussmann, der hier die Rolle des Santa Maria übernimmt, hat bereits bei der Pfingstgala das Publikum von seinen stimmlichen Qualitäten überzeugt und weiß sie auch hier perfekt einzusetzen. Ebenfalls bei der Pfingstgala dabei war Julian Looman, der auch dort schon den Beifall sehr genoss. Im Schuh des Manitu spielt er den Hombre oder auch den Aschenbecher Santa Marias. Auf Dauer war mir sein Spiel aber einfach ein wenig zu viel.
 
Der Grieche Dimitri wird von Thomas Hohler gespielt. Der Akzent unterstreicht die Rolle angemessen. Gesanglich reißt er das Publikum mit seinem Partyhit "Ich trinke Ouzo" mit und auch sein Schauspiel überzeugt. Hingegen werden die vielen Wortverdreher auf Dauer etwas zu viel, was am Anfang noch lustig ist, wirkt dadurch schnell überladen. Hier hätte man an der einen oder anderen Stelle einfach etwas sparen können.
 
Als jodelnde Barsängerin Uschi weiß Femke Soetenga zu brillieren. Bei den ersten Tönen hatte ich noch nicht mitbekommen, dass nun die Dame im roten Kleid singt, und war auf Grund der Stimmfarbe ein wenig überrascht. Bisher habe ich sie noch nicht wissentlich gesehen oder gehört. Meine Vorstellung war allerdings ein wenig anders. Aber ich muss sagen: Femke weiß ihre Stimme perfekt einzusetzen und auch ihr Schauspiel ist grandios auf die Szenen abgestimmt. Für mich ist sie der Star der Inszenierung. Schade ist allerdings, dass der absolute Gänsehaut-Moment des Stücks, wenn Uschi Abahachi mitteilt, dass sie mit Ranger gehen möchte, durch das Geschniefe und Geseufze Hombres und den daraus resultierenden lauten Lachern des Publikums, teilweise übertönt und nebensächlich wird.
 
Man muss wohl unumstritten ein Comedy-Liebhaber sein, um diese Show wirklich zu lieben. Mir persönlich ist es an vielen Stellen einfach zu viel. Bei den ersten Malen lacht man noch, irgendwann ist der Witz aber einfach abgedroschen. Dazu gehören für mich neben den vielen Wortverdrehern Dimitris auch die immer wiederkehrenden Verwendungen der Wege entlang des Publikums. Bei der ersten Benutzung denkt man noch: Wow, jetzt haben sie mal ein neues Element eingebaut. Beim dritten oder vierten Mal allerdings, denkt man nur noch: Aha, schon wieder nutzen sie die Wege. Der Sinn dahinter bleibt aber irgendwann verborgen. Manchmal ist weniger einfach mehr.