Montag, 20. Mai 2013

Essen rockt – Die Zweite! - 16. Mai 2013

Eine Woche nach meiner ersten Essener WWRY Show zog es mich bereits wieder ins Colosseum Theater. Die Tickets hatte ich nicht so lange wie die ersten, denn die hatte ich erst gebucht, als bekannt gegeben wurde, welche Shows Alex und Vera zusammen spielen würden. Da konnte ich nicht widerstehen.

Ich versuche jetzt mal vordergründig die Unterschiede zur ersten Show herauszustellen. Daher werde ich Besetzungen, bei denen mir nichts aufgefallen ist, da sie gleich waren, nicht extra erwähnen.
 
Im Theater dann erst mal der obligatorische Gang zur Castliste. Bei dem Anblick durchzog mich erst ein freudiger Schauer, dann allerdings doch ein wenig Enttäuschung, denn wieder wurde die Killer Queen nicht von Brigitte gespielt. Nun gut, dachte ich mir, es spielt aber diesmal Isabel Trinkaus. Lassen wir uns also überraschen. Mehr Informationen nahm ich von diesem ersten Blick nicht mit.
 
Wir konnten uns auch direkt auf unsere Plätze setzen. Was dann kam, war für mich die absolute Härte. Natürlich saß ich schon neben vielen Fans, geht ja auch gar nicht anders, aber das schlug alles, was ich bisher erlebt hatte. Dagegen war selbst der Ausruf eines jungen Besuchers in der stillsten Szene von Wicked harmlos, dass dieser auf Toilette musste. Aber so einen angetrunkenen Fan hatte ich noch nie neben mir. Allein vom Geruch her war ich schon benebelt! Ich finde es eine bodenlose Unverschämtheit derart nach Alkohol stinkend, so als hätte man darin gebadet, ein Theater zu betreten. Zusätzlich wurde dann noch beinahe jedes Lied so laut mitgesungen, dass ich mehr meine Nachbarin als die eigentliche Besetzung hörte. Und das Ganze dann auch noch in einer Tonlage, die überhaupt nicht dem Original entsprach. Wenn man meint, man kann singen, dann soll man bitte zu einem Casting gehen und selbst auf der Bühne stehen, aber nicht seine Sitznachbarn derart nerven. Wenn mal nicht gesungen wurde, dann wurde die Begleitung über Lebensumstände der Cast aufgeklärt. Wen interessiert das denn???? Ihr merkt schon, dieser Besuch wurde von einem großen Schatten begleitet.
 
Aber kommen wir nun zum eigentlichen Thema – der Show selbst! Die Gaga-Kids waren erneut super, wobei ich dies Mal auf Candy achten konnte. Letzte Woche spielte sie nicht.
 
Aus Reihe 1 wirkte Alex Melcher schon nicht mehr so ganz jugendlich, was mich aber wenig störte, denn sein Schauspiel ist und bleibt einfach grandios. Der Stotterer geht ihm wie selbstverständlich von den Lippen, wobei er noch mehr stottert als Chris. Auch wenn die zwei natürlich die gleiche Rolle spielen und somit doch gut übereinstimmen sollten, kann man die zwei gut auseinander halten. Ich mag Alex‘ Art Galileo zu spielen sehr. Auch seine besonderen Tanzeinlagen passen irgendwie besser, weil sie noch abgedrehter wirken als bei Chris. Sie spielen ihn beide super. Keine Frage. Wobei mir aber so im Nachhinein die Stimme von Alex besser gefällt. Kann aber auch einfach daher rühren, dass ich ihn bereits als Galileo in Köln gesehen habe und ihn auch schon in anderen Rollen gesehen habe.
 
Muss ich zu Vera Bolten viel schreiben? Der Professor würde wohl sagen: Genial – ich war gefangen! Stimmlich wie immer super, wobei mir auffiel, dass sie auch in den Sprechpassagen deutlich mehr Power als Jessi hat, was dem Ganzen ein wenig mehr Tiefe verleiht. Aber es stört mich bei Jessi nicht. Im Schauspiel unterscheiden sich die zwei nicht so wahnsinnig, finde ich. Beide spielen Scaramouche mit einer ordentlichen Portion Frechheit, sodass es Spaß macht beiden zuzuschauen. Veras Zusammenspiel mit Alex ist logischerweise total genial. An einer Stelle musste sie sich zusammenreißen nicht loszulachen. Der einzige Unterschied, der mir auffiel, war, dass Vera nicht den Slip mit dem Bergbau-Abzeichen anhatte.
 
Kommen wir nun zu Isabel Trinkaus als Killer Queen. Auch sie entspricht nicht meiner eigenen Vorstellung einer Killer Queen, weil diese für mich einfach eine gewisse Oberweite haben muss. Wobei hier das Gesamtbild schon eher passte als die Woche zuvor bei Marjolein. Aber im Vergleich zu Marjolein – einfach klasse! Gesanglich und mimisch habe ich Brigitte nicht vermisst. Ganz im Gegenteil. Isabel spielt eine frische, böse Killer Queen mit ihrer ganz eigenen Gesangsnote! Eine tolle Darbietung! Eine tolle Stimme! Ich würde sie gerne noch mal sehen.
 
Erst in der Show bemerkte ich, dass an diesem Abend gar nicht Anna Lidman die Ozzy spielte. In der Pause schaute ich dann nach – Andrea Del Solar spielte an diesem Abend. Und sie spielte die Ozzy deutlich besser. Da war er wieder dieser Pfiff in der Rolle, das Gefühl schwebte in ihren Worten mit. Auch stimmlich gefiel mit Andrea deutlich besser, ihre Stimmfarbe ist nicht so kalt wie Annas. Ihre eigenen Riffs waren auch super und unterstrichen die Aussagen der Songs an diesen Stellen spürbar.
 
Von der Cast her hat mich diese Show überzeugt – Abzüge in der B-Note gibt es für stinkende, singende und schwatzende Sitznachbarn.
 
Was auch auffiel, war die deutlich bessere Stimmung im Saal. Scheinbar waren viele Fans von Alex und Vera angereist.
 
P.S.: Ich liebe die roten Stiefelletten von Scaramouche!

2 Kommentare:

  1. Moin,

    wann hast du den Bericht denn geschrieben? Heute Nacht *gg*?

    Sachen gibt's - ist ja echt unzumutbar mit solchen Sitznachbarn.

    Ansonsten interessant zu lesen, wo die Unterschiede liegen.

    Bin ja echt gespannt, wenn es noch was wird mit der nächsten Show :-).

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    1. Guten Morgen,

      nein, den habe ich nicht heute Nacht geschrieben. Also wirklich. ;-) So viele Fehler? :P

      Das muss einfach klappen. Sonst gibt es Ärger. Weiß zwar noch nicht mit wem, aber egal. :D

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