Zugegebenermaßen hat mich das
Musical Ich war noch niemals in New York nie so sonderlich gereizt, um dafür eine
weitere Reise auf mich zu nehmen. Im Dezember habe ich es dann zum ersten Mal
in Oberhausen gesehen. Da meine Ma ebenfalls neugierig auf dieses Musical war,
haben wir ein Angebot genutzt und Karten für den 25. Mai gebucht.
Abgesehen von den widrigen
äußeren Umständen war der Besuch toll, auch wenn ich Tage vorher schon mehr als
ein wenig enttäuscht war, dass Nina Janke nicht die Lisa spielen würde. In den vorherigen Wochen hat sie viele
Samstag Mittagshows gespielt und dann die Nachricht,
dass sie nicht spielen würde. Frustration! Aber nun gut, ich hatte ja eh keine
Wahl. Da es mir selbst absolut beschissen ging, war mir das dann auch am Tag
der Show herzlich egal. Später als gewohnt gingen wir rein, weil ich die
frische Luft noch brauchte. Drinnen sind wir erst mal zum Merchandising-Stand gegangen, um eine Castliste zu holen. Diese sah wie folgt aus:
Hauptrollen
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Lisa
Wartberg
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Susanna Panzner
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Axel
Staudach
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Karim Khawatmi
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Maria
Wartberg
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Vitesha Benda
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Otto
Staudach
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Hans-Dieter Heiter
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Fred
Hoffmann
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Uli Scherbel
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Costa
Antonidis
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Gianni Meurer
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Florian
Staudach
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Louis Hohrath
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Kapitän
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Markus Düllmann
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Steward
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Eric Minsk
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Frau
Alteisen
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Cemile Bakanyildiz
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Frau
Menzel
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Julieta Frias
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Damenensemble
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Nina Janke, Esther Mink, AJ Norwell,
Jennifer Pöll, Karina Rapley
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Herrenensemble
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Damian
Czarnecki, Máté Gyenei, Markus Hanse, Andrew Hunt, Nic Ineson, Richard
Patrocinio, Florian Theiler
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Dirigent
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Martin
Gallery
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Der erste Blick: Wer spielt Lisa?
– Susanna Panzner? Kenn ich nicht. Gut, lassen wir uns überraschen. – Wer spielt
Axel? – Karim! Sehr gut. *Gefällt mir* klicken – Wer spielt Fred? – Uli!
Ebenfalls sehr gut. – Wer spielt Costa? – Gianni who? Na egal, wäre auch Zufall
gewesen, wenn es wieder Florian gewesen wäre. Aber ha! Florian ist im Ensemble
dabei. Sehr gut! Mehr Informationen brauchte ich erst mal nicht.
Wenige Augenblicke später saßen
wir dann auf unseren Plätzen und warteten gespannt auf den Beginn der Show.
Nach der üblichen Ansage ging es dann los. Aber huch? Lisa? Blond? Ooookay?! Im
ersten Moment gewöhnungsbedürftig, aber es passt zu Susanna Panzner. Bei
meiner ersten Show hatte ich Charlotte Heinke, die mir auch sehr gut gefiel. Susanna hat dem Ganzen aber noch eine
Krone aufgesetzt. Ihre Mimik ist mehr als herrlich, wirkte auf mich nie
aufgesetzt oder übertrieben. Stimmlich habe ich absolut nichts auszusetzen,
sondern im Gegenteil: Es schien mir so als würde sie immer wieder ihre ganz
eigene Note mit einfließen lassen. Natürlich singt jeder Darsteller ein Lied ein bisschen
anders, aber Susanna schien immer
wieder eigene Riffs einzubauen, die mir sehr gut gefielen und den Songs einen
besonderen Schliff verliehen. Ich habe kein einziges Haar in der Suppe gefunden
und wenn ich die Show nochmal sehen würde, würde ich mir wünschen, dass Susanna die Lisa spielt.
Karim Khawatmi spielt den Axel Staudach auf eine sehr – sagen wir:
männliche Art. Ich kenne nur ihn als Axel und muss auch eigentlich keinen
anderen sehen, weil er für mich das Klischee der Rolle bestens dargestellt.
Groß, ein bisschen „bullig“ – eben die richtige Portion Mann. Auch er überzeugt
durch eine genial eingesetzte Mimik und auch wenn er den großen Macho mimt,
fühlt sicherlich jeder am Ende des Stücks mit Axel mit, wenn Lisa ihn
abserviert und ihm verkündet, dass sie ohne ihn zurückfliegen wird. Der Wechsel
zwischen Macho und Mann mit Gefühlen gelingt ihm eindrucksvoll. Seine Stimme
verleiht der Rolle im Vergleich zur CD-Version ebenfalls einen männlicheren
Hauch, weil sie nicht nur rauchiger klingt, sondern eine Fülle besitzt, die ich
noch nicht so oft erlebt habe.
Florian Staudach, Axel’s Sohn,
wurde von Louis Hohrath gespielt. Ihm
gilt mein voller Respekt. Im Vergleich zu dem Florian Darsteller aus meiner ersten Show war er um Klassen
besser. Sichere, volle Stimme, tolles Zusammenspiel mit den Darstellern. Es hat
richtig Spaß gemacht ihm beim Abrocken der 66 Jahre zuzuschauen.
Im Musical Joseph habe ich noch neben Uli Scherbel im Kinderchor auf der
Bühne gestanden, jetzt durfte ich ihn zum zweiten Mal als Fred erleben. Wenn ich
mich recht entsinne, habe ich ihn zwischen Januar 1998 und Dezember 2012 nicht
mehr erleben dürfen. Bereits im Dezember fand ich ihn grandios als Fred
Hoffmann. Auch in dieser Show spielte er den Fred mit der für mich richtigen
Portion Weiblichkeit und gewohnt einfühlsamer, aber ausdrucksstarker Stimme.
Jeder Song ein Kracher. Dem Durchschnittsalter des Publikums ist es wohl
geschuldet, dass der Kuss von Costa und Fred kaum Beachtung fand. Wie gut die
zwei gespielt haben, konnte man dann aber später hören, als jemand hinter mir seine
Begleitung fragte, ob „der Blonde und der Grieche wirklich ein Paar wären“.
Im Dezember hatte ich das Glück
Florian Theiler als Costa erleben zu dürfen, der wirklich eine erstklassige
Show abgeliefert hat. Natürlich sprechen wohl auch viele Frauen auf sein
Aussehen an. Gianni Meurer hat den
Costa ebenso überzeugend gespielt, mit toller Stimme und lustigem Akzent.
Einziges Manko: Ich finde einfach, dass Florian besser aussieht. *lach*
Vitesha Benda als Maria Wartberg hatte ich ebenfalls bereits im
Dezember. Sie überzeugt mit einer durchaus sehr soliden Gesangsleistung und
einem grandiosen Schauspiel, auch wenn sie mich am Ende an Witta Pohl erinnert.
Deutlich besser als die letzte
Besetzung von Otto Staudach gefiel mir Hans-Dieter
Heiter. Gesanglich deutlich sicherer als die Besetzung im Dezember und
schauspielerisch sehr eindrucksvoll.
Cemile Bakanyildiz spielt die Klischeerolle der Frau Alteisen überspitzt
und fällt dadurch besonders auf. Ab und an ist mir diese Rolle ein wenig zu
klischeehaft. Der Kapitän erinnert zwar äußerlich nicht so sehr an einen
Kapitän der MS Deutschland. Im Gegenteil, Markus
Düllmann erinnert mich in dieser Rolle immer an einen Piloten – äußerlich.
Sein Schauspiel ist allerdings bemerkenswert. Er passt gut in diese Rolle –
nicht zuletzt aufgrund seiner Größe. Frau Menzel, gespielt von Julieta Frias, ist eine eher sehr
kleine Rolle. Aber auch sie spielt die Reisebüro-Angestellte eindrucksvoll.
Aber wer kann mir bitte sagen an welchen alten Komiker mich Eric Minsk als Steward erinnert? Diese
Lache – ich komm einfach nicht drauf! Immer, wenn er auf die Bühne kommt, dann
muss ich unweigerlich schmunzeln. Sehr tolles Schauspiel!
Generell bemerkenswert ist die
Leistung des Ensembles. Ob als Matrosen oder greise Griechen – die Bühne bebt,
ist erfüllt mit Leben, mit tollen Stimmen – es passt einfach alles zusammen!
Erstklassig!