Die neue Tour von Musical Highlights ist anders und greift
doch viele Elemente der vorherigen Tour auf.
Das Ensemble bittet das Publikum mit dem ersten Lied ihre
Gäste zu sein. Eindrucksvoll schmettern sie das Lied „Sei hier Gast“ aus Disneys Die Schöne und das Biest. Für
einen Wiederholungstäter sicherlich sehr gut anzuschauen, für andere aber auch
direkt zu Beginn ein wenig überfordernd, wenn die Damen und Herren schnellen
Schrittes ihre Choreografie vollführen. Janina Goy, eine der Damen, scheint
damit auch so ihre kleinen Probleme zu haben, denn immer wieder muss sie ihr
Kleid anheben, um in diesem Tempo dem Rest zu folgen. Man merkt schnell, dass
es die Kleinigkeiten sind, die hier den Brei verderben können. Was jetzt nicht
heißt, dass der Brei verdorben ist, aber er bekommt an einigen Stellen einen
etwas faden Beigeschmack.
Nach einer kurzen Moderation mimt Petter Bjällö das Biest – natürlich aus Disneys Die Schöne und das Biest – auf seine ganz eigene, imposante
Art und fragt sich: „Wie kann ich sie lieben?“. Im schicken Anzug und ohne ein
abscheuliches Äußeres kommt er auf die Bühne und singt das Lied mit einer
Hingabe, an der deutlich wird, dass er diese Rolle bereits auf Deutschlands
Bühnen gespielt hat. Im Gegensatz zu den anderen beiden Herren ist seine Stimme
ein wenig höher bzw. heller, was ihr einen – für mich – wundervollen Klang
verleiht. Der Zuschauer taucht ab in die Traumszenen des Musicals.
Es schließt sich direkt ein weiterer Disney-Song an. Janina Goy berichtet dem Publikum vom „Farbenspiel
des Windes“. Im Vergleich zu meinem ersten Besuch brachte sie die erste Strophe
viel weicher und emotionaler hervor. Leider verlor sie diesen Faden mit dem
Umbruch des Liedes. Wenn der Text den Pocahontas Ansprechpartner dazu
auffordern will, sich umzuschauen wie schön die Natur ist, ist mir ihre
Interpretation schlichtweg zu hart. Auch ihre Mimik verfinstert sich an diesem
Punkt leider. Für mich ist das Lied positiv, sie möchte ihn von der Schönheit
der Natur überzeugen. Das kommt leider bei dem überspitzt harten Gesang und der
verkrampften Mimik nicht herüber.
Da sich viele Swing-Musiker aus dem Musical-Genre bedienten
und so die unbekannten Musicalmelodien unsterblich machten, bauen diese sechs
Damen und Herren ein Swing-Medley in ihre Show ein. In „Sing, sing, sing“ aus Fosse swingen alle sechs über die Bühne
und der Zuschauer taucht ein in die Welt des Swing. Bei diesem Lied fällt zum
ersten Mal auf, dass sich Janina
scheinbar tanzend wohler fühlt. Sie blüht plötzlich auf, auch wenn sie nicht
ganz so entspannt wirkt wie die alten Hasen. „Have you met Mess Jones?“ fragt
sich Petter im folgenden Schnipsel
des Medleys. Auch hier weiß er seine Stimme sehr schön und einfühlsam
einzusetzen. An dieser Stelle war es an diesem Abend auch zum ersten Mal, dass
ich mich fragte, warum man nicht viel mehr von ihm hört. Von Miss Jones geht es
direkt weiter zu „Mr Bojangles“. Zu dieser Darbietung muss ich eigentlich
nichts sagen, außer: Top! Dennis LeGree
fällt hier nicht nur durch seine ungeheure Größe auf, sondern überzeugt mit
einer klaren, fast märchenhaften Stimme. Wir Menschen neigen ja dazu, dass wir
gewisse äußere Erscheinungen auch mit gewissen Stimmfarben verbinden. Allein durch
die Körpergröße hätte ich schwören können, dass Dennis eine tiefere Stimme hat.
Nun muss ich auch dazu sagen, dass ich diverse Castingshows nicht schaue,
sodass ich seine Stimme bei dieser Tour zum ersten Mal gehört habe. Bevor das Ensemble den Swing-Block mit „It don’t
mean a thing“ aus Harlem Nights
beendet, geben die drei Herren – Petter
Bjällö, Dennis LeGree und Daniel Dodd-Ellis – „The Lady is a
tramp“ zum Besten. Bereits hier bemerkt man deutlich wie gut die drei Stimmen
miteinander harmonieren und doch jeder einzelne von ihnen seine ganz eigene
Note in das Lied einbringt. Bei den Ensemble-Songs sieht es allerdings wieder
ein wenig anders aus, da zumindest zwei der drei Damenstimmen ihre wirklich
unverwechselbare, eigene Note haben, die nicht immer mit den anderen Stimmen
harmonieren.
Nach dem beswingten Teil der Show vollzieht sich nun ein
Wechsel zu den dramatischen Musicals, die durch „Gefährliches Spiel“ aus Jekyll & Hyde und „Draußen ist
Freiheit“ aus Tanz der Vampire
repräsentiert werden. Sabine Neibersch
und Daniel Dodd-Ellis mimen die
Hauptcharaktere aus Jekyll & Hyde.
Bereits letztes Jahr überzeugte Sabine
mit ihrer ausdrucksstarken, vielfältigen Stimme, die mit Daniels überaus variablen Stimme sehr gut harmoniert. Ich staune
immer wieder über seinen großen Stimmumfang. Auch im letzten Jahr sorgte er für
die ein oder andere Gänsehaut bei mir. Nicht im Gesang wirken die zwei als
wären sie eine Symbiose eingegangen, auch im Spiel. Es scheint ihnen völlig locker von der Seele
zu gehen. In Zeitungsartikeln war bereits zu lesen, dass die Tour anstatt mit
einem Orchester oder einer Band nur mit Playbacks aufwartet. Diesen Umstand
allein finde ich keinesfalls schlimm, weil es auch einfach ein Kostenpunkt ist
mit eigener Band zu touren. Allerdings stimmt es, dass der Ton an einigen
Stellen unsauber abgemischt ist. So war es gerade bei diesem Lied der Fall,
dass das Playback an vielen Stellen deutlich lauter als die Sänger waren, was
den Genuss der Darbietung ein wenig trübte.
Nach dieser eindrucksvollen Performance kommt Petter auf die Bühne und mimt den
kleinen, schüchternen Alfred, der nur seine Sarah im Kopf hat. Nach seinen
ersten Zeilen betritt Janina die
Bühne und mimt seine Angebetete. Leider wirkt auch hier ihre Stimme ein wenig
zu hart. Auch wirkt ihre Stimme auf mich im Zusammenspiel mit Petter zu
stechend. Unterstrichen wird dieser Eindruck von ihrer eher verkrampften Mimik.
Dennis LeGree
leitet mit dem Song „Beauty School Dropout“ aus dem Musical Grease in das Grease-Medley über. Dabei
wird er von den Damen des Ensembles unterstützt. Während er mit weicher Stimme
singt, singen die Damen mit etwas angemessen schräpigen Stimmen, so wie man es
aus dem Film gewohnt ist, und tanzen leichtfüßig um ihn herum. Auch wenn ich
das Lied an sich nicht wirklich mag, macht es einfach Spaß ihnen zuzuhören und zuzuschauen.
Weiter geht es mit „Summer Nights“, das von Petter und Janina interpretiert wird. Entweder liegt es am Lied oder doch
daran, dass sie hier mehr tanzen kann. Die beiden Stimmen harmonieren hier
deutlich besser als zuvor bei „Draußen ist Freiheit“. Janina scheint wieder richtig aufzublühen. Dennis und Karin fragen
sich direkt im Anschluss daran, ob der andere der eine ist, den sie wollen – „You’re
the one that I want“! Dabei übernimmt die Choreografie Teile aus dem Film und
bauen so eine Brücke, über die der Zuschauer ins Geschehen eintauchen kann.
Während des Liedes tanzt Petter mit Sabine und Daniel mit Janina. Beide
Paare mimen verliebte Pärchen. Mit den letzten Tönen dieses Teiles des Medleys
lässt Petter Sabine plötzlich stehen. Für diese Darbietung ernten sie die ersten
Lacher aus dem Publikum und Sabine
fragt sich, ob die Liebe echt war – „Hopelessly Devoted to you!“ Ihre Stimme
passt sehr gut zu dem Lied, da sie im Vergleich zu den anderen beiden Damen am
neutralsten ist. Daumen hoch für diese hingebungsvolle Interpretation. Das
Medley schließt mit Daniels
Interpretation von „Greased Lightning“. Grease macht Spaß! Und es macht noch
mehr Spaß, wenn Daniel singt und die
Bühne auch bedingt durch die Choreografien zu Leben erwacht!
Nach diesem Medley, das eindeutig bei allen für gute Laune
sorgt, folgt mit zwei Liedern aus Les
Miserables erneut etwas dramatischerer Stoff. Zwar habe ich die
Gesamtaufnahme schon gehört, aber es ist immer ein Unterschied, ob man ein
Stück nur hört oder auch sieht. Mit diesem Stoff konnte ich mich noch nie
wirklich anfreunden. Im Kopf blieb mir eigentlich immer nur ein Lied. Da ich
hier aber nicht wie beim TV zappen kann, habe ich ja keine andere Wahl. Daniels Stimme entschädigt schon
deutlich dafür und wenn ich mich dann einfach zurücklehne und der Stimme
lausche, ohne dabei auf die Worte zu achten, dann kann ich diese Darbietung
auch genießen. Inhaltlich ist das Lied „Stern“ allerdings einfach nichts für
mich – dafür bin ich nicht geschichtsinteressiert genug. „Das Lied des Volkes“
imponiert besonders durch die verschiedenen Stimmen. Allerdings taucht auch
hier wieder das Problem aus, dass nicht alle sechs Stimmen miteinander
harmonieren und es gerade gegen Ende des Liedes schräg klingt. Auch in Sachen
Choreografie fällt direkt auf, dass hier Elemente aus dem letzten Jahr
aufgenommen wurden. Es ist zwar kein direktes Problem, allerdings hatte es bei
mir einen eher faden Beigeschmack. Letztes Jahr war diese Choreografie Teil
eines positiven, hellen Liedes, dieses Jahr gestaltet sich auch die Bühne dabei
relativ dunkel und eher bedrohlich.
Die nun folgende Moderation ist einfach genial und auch die
einzige, die im Publikum für Lacher sorgt. Petter
leitet zu „Wenn du’s drauf hast, zeig es!“ über und erklärt dem Publikum worum
es in dem Lied aus The Producers
geht und dass es natürlich am besten von einer waschechten Schwedin wie Karin gesungen wird. Sein Blick zeigt
plötzlich deutlich, dass er enttäuscht und geht in etwa mit den schnippischen
Worten „Und ich verstehe ich nicht warum sie mich das Lied nicht haben singen
lassen!“ von der Bühne. Sein Schauspiel ist einfach grandios – da kann selbst
ich nicht anders und muss lachen! Nun kommt Karin
auf die Bühne und singt mit das Lied mit herrlichem Akzent – Wenn dü’s drüff
hast, zeig es! Ich kannte das Lied vorher nicht und war beim ersten Mal von
diesem Lied doch recht irritiert. Im Nachhinein fand ich es aber klasse und Karin hat dies Mal die Messlatte noch
ein wenig höher gelegt. Es macht einfach Spaß ihr zuzuschauen.
Von der tanzenden Sekretärin Ulla geht es mit der
österreichischen Kaiserin Elisabeth
weiter. Selten nimmt eine Gruppe die Irrenhausballade in das Programm mit auf
und so zeigt sich hier eine schöne Abwechslung zu anderen Musical-Shows.
Letztes Jahr noch war es das traditionsreiche, für mich schon abgelutschte „Ich
gehör nur mir“, dieses Jahr zeigt Sabine
mit „Nichts, nichts, gar nichts“ ihre Vielfältigkeit und unterstreicht die
Intention des Liedes mit starker Stimme und tollem Spiel.
Als letztes Lied vor der Pause folgt noch ein weiterer
Klassiker, der auch letztes Jahr schon bei der Tour zumindest in einem Medley
dabei war – „Time of my life“. Das Lied ist mit Sicherheit zu recht ein
Klassiker, ich hätte mir allerdings mal etwas anderes gewünscht bzw. einen
weiteren Punkt, in dem sich diese Show von anderen Shows abhebt. Zweifelsfrei
gehören Klassiker in eine Musical-Show, doch wenn man sie in beinahe jeder Show
zu hören bekommt, wird es irgendwann fad.
Nach einer Pause beginnt der 2. Akt mit einem neuen Medley, das den Zuschauer
ins Musical Chicago entführt. Auch
hier werden zwei Klassiker gewählt und ein absoluter Außenseiter, der
allerdings genialer nicht sein könnte! Doch immer schön der Reihe nach. Gab es
noch im 1. Akt ein Swing-Medley, entführt Karin
den Zuschauer nun in das Reich des Jazz – „All that Jazz“! Dieses Lied kennt
man von Musicalgrößen wir Pia Douwes, doch Karin wird dem hohen Anspruch
durchaus gerecht und überzeugt trotz oder gerade wegen ihrer einzigartigen
Stimmfarbe.
Noch während der letzten Töne betritt Petter die Bühne, in einem genial überspitzt spießigen Trottel-Outfit
und erntet direkt die ersten Lacher. Ich kannte den folgenden Titel vor meinem
ersten Besuch nicht, aber selbst mich hat es schnell zum Schmunzeln angeregt! „Herr
Zellophan“ – total genial, wunderbar gesungen und allein seine mehr oder
wenigen leichten Kippbewegungen zur Seite unterstreichen den Text so
wundervoll, dass ich, ein Mensch, den kaum ein Komödiant zum Lachen kriegt,
deutlich grinsen muss. Dieses Lied könnte ich stundenlang hören und Petter dabei zusehen. Selbst jetzt, wenn
ich nur darüber schreibe, muss ich grinsen und habe die Melodie und den Text
wieder im Ohr – Hilfe, ein Ohrwurm!
Zum Abschluss des Medleys betreten die drei Damen mit schwarzen
Holzstühlen die Bühne und man ahnt schon welches Lied nun folgt – „Zellenblocktango“.
Auch dieses Lied ist ein wahrer Klassiker und wird gern mit ins Programm
genommen. Plop – Sechs – Zisch! Oh oh, Cicero, Lipschitz! Bei meinem ersten
Besuch im November war meine einzige Erinnerung an dieses Lied, dass ich
endlich weiß wer den ICQ-Ton eingesungen hat. Doch bei meinem erneuten Besuch
hat Janina das zuvor scharfe „oh oh“ verändert, sodass diese Erinnerung
ausgelöscht wurde. Die Damen präsentieren sich sexy, mit guten Stimmen und
klassischer Choreografie. Einzig der Ton stimmt bei diesem Lied nicht so ganz,
da das Playback erneut zu laut ist und die Stimmen an einigen Stellen übertönt.
Daniel stimmt nach
diesen Klassikern ein sehr ungewöhnliches Kontrastprogramm an und malt sich in
diesem Lied aus wie es wäre „Wenn er einmal reich wär‘“ aus dem Musical Anatevka. Mir war nicht nur dieses
Lied, sondern auch das gesamte Musical unbekannt. Den Namen hatte ich natürlich
schon mal gehört, aber worum es geht oder wie die Lieder klingen, war für mich
vollkommen neu. Auch wenn Daniel
definitiv viel Gefühl mit seiner Stimme in diese Interpretation gelegt hat, hat
mich dieses Lied einfach nicht überzeugt – es wird kein neues Lieblingslied von
mir.
Es gibt scheinbar einen Musical-Komponisten, der in keiner
Musical-Show fehlen darf – Sir Andrew Lloyd Webber. Leider geht es mir auch
hier so, dass ich diese Lieder viel zu oft bei solchen Shows sehe und mir
einfach etwas mehr Abwechslung wünsche. Immerhin wird in diesem Medley nur ein
Lied aus dem Vorjahr aufgewärmt, doch zuvor präsentiert Karin besonders einfühlsam „Wie soll ich ihn nur lieben“ aus Jesus Christ Superstar. Dieses Lied
ist, zumindest in der englischen Fassung, ein absoluter Ohrwurm von mir. In der
deutschen Fassung finde ich ihn allerdings nicht so ansprechend. Allerdings
verfolgt mich so nicht wieder tagelang dieser Ohrwurm.
Was dann folgt, ist für mich der absolute Kracher. Mit den
ersten Tönen von „Macavity“ aus Cats
schleicht sich Janina mit
katzenartigem stolzem Gang auf die Bühne. Das Outfit, eine Leggings, die an
einen Luchs erinnert, schwarzes Top und schwarzer Blazer, passt ideal. Bereits
mit dem ersten Schritt scheint sie mit dem Lied zu verschmelzen. Bereits die
ersten Töne passen ebenfalls sehr gut und sie legt das nötige Herzblut in diese
Perfomance. Sie scheint diese Rolle zu lieben und blüht richtig auf! Davon
würde ich definitiv gerne mehr sehen. Bei Facebook würde man jetzt auf Gefällt
mir klicken. Sabine kann neben diese
genialen Janina einfach nicht
glänzen. Das Outfit wirkt billig, die Stimme zu glatt und unauffällig und die
Choreografie scheint ihr nicht so leicht zu fallen wie die übrigen.
Nach dieser tierischen Einlage schwebt das Phantom in den
Saal. Zugegeben ich bin kein Fan des Phantoms und auch nicht von aufgewärmten
Kamellen – aber gegen die reine Leistung von Petter und Karin kann man
nichts sagen. Es klingt wirklich gut, auch wenn ich den Wechsel von Brust- und
Kopfstimme bei Karin einfach als zu
großen Sprung empfinde.
Das Duett „Du allein“ wurde vor geraumer Zeit aus dem
Musical Starlight Express
gestrichen, doch hier lebt es wieder auf. Ich habe das Stück als Kind gesehen
und liebte es. Die vielen Neuerungen haben mir ein wenig den Spaß an dem Stück
vermiest. Aber dieses Lied ist mein absoluter Favorit. Und auch wenn Janina hier nicht mehr so locker wirkt
wie noch bei Cats, liefert sie eine
souveräne Leistung ab. Vielleicht hat sie mit Dennis als Duettpartner einfach einen zu großen Konkurrenten, denn
er legt die Messlatte verflucht hoch.
Gefühlsduseleien sind aus Musicals nicht wegzudenken, aber
auch Gute-Laune-Lieder gehören dazu und so folgt im Andrew-Lloyd-Webber-Medley
der Gute-Laune-Song aus Starlight
Express: „Licht am Ende des Tunnels“.
Es klingt gut, es macht Spaß, es reißt alle mit! Daumen hoch für diese
Performance!
Neben Sir Andrew Lloyd Webber hat auch Sir Elton John einige
Songs in die Musicalwelt eingebracht und darf natürlich bei so einer Show nicht
fehlen. Ich bin wahrlich kein Fan von Disney und besonders das Musical König der Löwen überzeugt mich nicht,
aber die Darbietung von Dennis, der überaus gefühlvoll „Circle of Life“ singt,
hat mich tief beeindruckt.
In den letzten Jahren wurde die Geschichte der nubischen
Prinzessin Aida in vielen Städten
gespielt. Karin und Petter singen in dieser Show das wohl
bekannteste Duett des Stückes – „Sind die Sterne gegen uns“. Auch hier passt
einfach alles zusammen. Bei meinem ersten Besuch, einer eher öffentlichen Probe
der Show im November 2012, trug Sabine
bei dem nächsten Lied noch ein Handtuch und pinke Plüschpantoffeln. Damit kam
das Outfit der Originalinszenierung sehr nahe. Das nun geänderte Outfit gefällt
mir allerdings deutlich besser und passt auch zu ihr besser, auch wenn das
Kleid eher an eine römische Göttin erinnert. Die neue Aufmachung des Liedes
gefällt mir deutlich besser und der Funke springt über.
Bis hier hin wurden bereits viele ältere Musicals
eingebunden. Dieser Trend wird nun fortgeführt, wenn mit den Songs der BeGees
die 70er Jahre wieder aufleben. Saturday
Night Fever bringt gute Laune und groovt. Es ist erstaunlich wie
authentisch „How deep is your love“ klingt, wenn Petter, Dennis und Daniel es singen. Da kann ich eigentlich
nur sagen: Genial! Ich war gefangen! Das gesamte Medley groovt und bringt
wieder Leben auf die Bühne, wenn die sechs Darsteller „Night Fever“, „If I can’t
have you“, „Stayin‘ Alive“ und „Disco Inferno“ zum Besten geben.
Mit diesem Medley ist der offizielle Teil der Show beendet,
doch Musical Highlights wäre nicht Musical Highlights, wenn es keine Zugabe
gäbe. Dabei greifen sie ein noch relativ neues Musical auf, nämlich Sister Act. Ich habe es im Sommer in
Hamburg gesehen und fand es wirklich großartig. Auch wenn, was viele ja negativ
finden, nicht die Songs des Films auf greift. Doch diese Tour bricht mit dieser
Tatsache und beginnt die Zugabe mit „I will follow him Intro“. Während Karin die Chorleiterin mimt, nehmen die
anderen fünf die Choraufstellung ein, bevor Sabine
dem Publikum den Himmel zeigt! „Zeig mir den Himmel“ ist eines der bekanntesten
Lieder des Musicals und heizt die Stimmung im Saal sichtlich ein. Das perfekte
Vorspiel für Janina, die bei „I will follow him“ noch mal richtig aufblüht und
nun auch endlich scheinbar entspannt die Sau raus lässt. Auch hier fühlt sie
sich offenbar wieder richtig ein und verleiht ihrer Stimme die für mich nötige
Stimmfarbe. Hier passt alles!
Fazit: Das Programm ist mehr oder weniger neu, baut sowohl
auf Klassiker als auch auf Außenseiter, vereint grandiose Stimmen mit durchweg
guter Performance und macht einfach Spaß. Natürlich könnte der ein oder andere
Song meiner Meinung nach ruhig durch andere Songs ersetzt werden und auch
andere Außenseiter, die deutlich mehr Außenseiter sind wie z.B. Tick, tick, BOOM! oder Die Tagebücher von Adam und Eva oder
generell Werke von Stephen Soundheim oder anderen weniger bekannten
Musical-Komponisten wäre mir eine willkommene Abwechslung.
Vielleicht klingt es so, als ob ich Janina
nicht gut finden würde. Dem ist nicht so. Ich finde es nur schade, dass sie
sichtlich hinter ihren Möglichkeiten bleibt.